DORNTORUS (1) DORNTORUS 2
Weltbild
Natur-Verständnis
Engramme
Dorntorus
Erinnerungs-Intermezzo
zurück zum Dorntorus
Gedankensprünge ??
Die Vertreibung der Leere
Puercallis
Gedanken-Sprünge !!
es hagelt Katzen
A wie Adlerhorst,wie Abrollinie und A wie Alpha
Gedanken zur Zeit ...
... zur Lichtgeschwindigkeit ...
... zur Plankschen Konstanten ...
... zu Alpha, nochmal ...
... zum Weinberg-Winkel ...
Pocalis Ermita S.A. - Jardin Tropical
... und zum Rest der (Torus-)Welt
Epilog : Italiener? Ettore?
Bemerkung: Folgende Betrachtungen über Weltbild, Naturverständnis und Denkengramme habe ich aus Aufschrieben herauskopiert, die viele Jahre alt sind. Die trockene Formulierung ist Ausdruck meiner damaligen Einbindung in die sturen,
rückkopplungsbedingten Verhaltensmuster, aus denen nur schwer auszubrechen ist. Als Dokumentation lasse ich sie weitgehend unverändert. Inzwischen bin ich ausgebrochen, würde heute anders formulieren, doch wesentlich ist der Inhalt.
Zu dem stehe ich!
Das Naturverständnis des Physikers orientiert sich an einer Realität, die sich grundlegend unterscheidet von dem Bild, das wir uns mittels unserer Sinne
und Erfahrungen von den Dingen der „uns umgebenden“ Natur machen. Viel Hochkarätiges zum Thema wurde schon geschrieben, aber auch viel hanebüchener Unsinn, alle denkbaren Gedanken sind schon gedacht und ich will deshalb keine weiteren
philosophischen Auslassungen über den Realitätsbegriff hinzufügen. Du findest in Deiner reichhaltigen Bibliothek mehr als genug lesenswertes - und auch weniger lesenswertes, hast vermutlich längst die Nase voll von dem Gesabber. Meine
einleitenden Ausführungen dienen lediglich der Festlegung eines weltanschaulichen Standorts, der notwendig ist, um überhaupt einen Bedarf zu sehen für eine andere Sichtweise der Realität und insbesondere der Struktur von Raum und Zeit.
Aus philosophischer Sicht ist eigentlich längst klar, daß die Großen Physikalischen Theorien, insbesondere die Quantentheorie, irgendwie erweitert, verändert oder in ein übergeordnetes Prinzip eingebettet werden müssen. Zu
viele Rätsel, nicht erkennbare Zusammenhänge, Inkonsistenzen und Widersprüche, Kontrafaktizitäten, sind in der Gesamtheit der Theorien enthalten. Denke an die Schwierigkeiten, eine die Gravitation einschließende relativistische
Quantenfeldtheorie zu erstellen - ihr Wesen ist im Grunde überhaupt nicht erfaßt! -, an die Probleme der Nichtlokalität, EPR-Experimente, damit zusammenhängende Quantenverschränkung (Korrelation), die unbefriedigende Interpretation der
Reduktion des Zustandsvektors im Hilbert-Raum bei einer Messung im Quantensystem, insbesondere die mit wechselwirkungsfreien Messungen tatsächlich verknüpften Folgerungen, aber auch an die ungeklärte Rolle der Zeit, des 'Zeitpfeils', den
damit verbundenen Fragen der Kausalität - auch in der klassischen Ebene, ganz zu schweigen von den vielen experimentell eindeutig belegten Phänomenen, die durch die Theorien nicht abgedeckt sind, von der Willkürlichkeit mancher Annahmen,
den strengen Randbedingungen ohne irgendeine Entsprechung in der Theorie und von den vielen frei wählbaren oder nur empirisch bestimmbaren Parametern.
Menschliche Realität als Einbettung in die Umwelt, in das soziale Umfeld,
in die Kette von Wechselwirkungen zwischen Individuum und umgebender Natur ist hier nicht Gegenstand meines Interesses. Eigenschaften der Natur, „Naturgesetze“ oder Bedeutung physikalischer Größen will ich zunächst
auch nicht diskutieren. Ich möchte versuchen, mein Weltbild dort beginnen zu lassen, wo die Natur noch keine apriori-Eigenschaften hat, wo der Begriff „Eigenschaft“ nur eine Aufspaltung des eigenschaftslosen Nichts bedeutet,
Eigenschaft nur die Fähigkeit der Realität ist, sich beschreiben zu lassen und wo nicht die - meist unerkannte - Gefahr besteht, Gesetze als mathematische Transformationen innerhalb illusionärer Strukturen zu formulieren. (Philosophen
reden gerne von Entitäten - ich meine ein klein wenig etwas anderes. Ich gehe noch einen Schritt zurück.)
Auf diese niedrige Stufe hinabzusteigen, bedeutet viel Verdrängungsarbeit. Alles, von dem man glaubt, es
verstanden zu haben, muß beiseite geschoben werden, um dann in späteren Schritten vielleicht wieder in den evolutiv entstehenden Realitätsbegriff eingebaut zu werden. Diese Evolution verläuft in zwei Richtungen. Einmal, ausgehend von
menschlichen Engrammen und komplexen apriori-Eigenschaften der Natur
mit vielen unabhängigen Naturgesetzen und vielen Naturkonstanten, durch allmähliche Reduktion der konzeptionellen Voraussetzungen bei der Realitätsbeschreibung über pure mathematische Modelle und apriori-Eigenschaften des Raumes,
in dem sich die Natur abspielt, zu möglichst wenigen übergeordneten Prinzipien, vielleicht nur einem einzigen, und einem von Engrammen völlig abstrahierten Raum, in dem der Begriff „Eigenschaft“ der Grundbaustein zur Realitätsbeschreibung
ist. Dann - die zweite Richtung - zurück zur Komplexität mit Hilfe von Deutungen
dieser Eigenschaften. Auf beiden Wegen stößt man auf die Einsicht in die Unmöglichkeit, die Vielfalt der Wechselwirkungen und Rückkopplungen in einem einheitlichen Gesamtbild jemals vollständig
beschreiben zu können. „Verständnis“ - verstanden haben - kann nur individuelles Gefühl sein. Nichts macht mich sicher, daß mein Verständnis der Naturgesetze, wie begründet und verbreitet auch immer, nicht neuen Einsichten Platz machen muß.
Wenn ich trotzdem den Begriff Naturverständnis verwende, meine ich immer die letzte und höchste Stufe eines evolutiv entwickelten, selbstkonsistenten
Weltbildes, also eines Abbildes, eines Modells der umfassenderen Realität. Die Realität selbst ist nach meiner Überzeugung nicht erfahrbar, dazu sind die Wechselwirkungen zwischen Subjekt und Objekt des Bewußtseins als Teil der Realität zu komplex.
Ich begnüge mich mit einem Weltbild, Realität relativierend. Um dieses Weltbild in eine konkrete Form zu fassen, um vage Ahnungen, diffuse Vorstellungen und spontane Einsichten zu kanalisieren, um mich selbst - eher dem Müßiggang zugeneigt -
zu disziplinieren und um Widersprüchlichkeiten eigener Gedanken im feedback zu beheben, auch deshalb schreibe ich diese Zeilen.